Der Pfusch von deinem Karosseriebauer ist normal, hatte ich an meinem auch so. Habe dann einfach Dichtmasse flächig verstrichen, hält viel besser. Drunter natürlich mehrere Lackschichten.
Hinten muss ich eh nochmal ran, dann wird alles einmal vernünftig versiegelt. Momentan ist aber erstmal vorne Rundumschlag.
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Das Auto lief dann gleich viel besser mit neuen Dämpfern, ein Teil lag aber auch daran, dass ich womöglich endlich den Grund für das schwammige Verhalten hinten gefunden hatte: Eine Schub- oder Druckstrebe hinten links war nicht richtig fest, vermutlich seit die Dorfwerkstatt nebenan 2018 die Hinterachse überholt hatte. Man muss halt alles selber machen. Das Problem hatte ich vorher nie gefunden, weil man das nur an einem Klacken beim hochdrücken ohne Federlenker gehört hat. Normal ausgefedert war da alles fest.
Das Lenkrad stand nun leicht schief, weil man beim Wechseln der vorderen Dämpfer natürlich die Vorderachsgeometrie leicht verändert (Fertigungstoleranzen bei den Aufnahmepunkten am Dämpfer).
(Schleichwerbung bitte ignorieren, das Foto war ursprünglich nicht fürs Forum)
Am frühen Nachmittag des 26.08.2023 war Start, bis zum ersten Tankstopp nach 800km um 20:15 war ich im Grunde durchgängig Volllast (BlitzerApp und zu viele Rennspiele in der Kindheit) gefahren, was in einem Verbrauch von 9,77l resultierte.
In der Schweiz suchten wir ein günstiges Motel mit Check-In bis 24 Uhr, musste ich dieses Mal alles selber machen. Motel Tellsplatte war maximal unseriös aber der Ausblick ganz ok:
Für diesen Tag war Pässetour über die Alpen geplant, das Stilfserjoch hatte ich vor 10 Jahren ausgelassen und wollte es nachholen.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir komischerweise fast genau die Strecke, die ich vor 10 Jahren mit dem Turmalingrünen in anderer Besetzung gefahren bin.
Siehe hier.
Nur das Wetter spielte nicht mit, es regnete im Grunde permanent.
Angekommen:
Auch dieses Foto habe ich vor exakt 10 Jahren schon einmal genau so gemacht. Vier Autos und viele hunderttausend Kilometer später wieder hier:
Raus aus den verregneten Alpen, Kurs auf Verona, es wurde wärmer:
Belohnungsbier in Verona:
Nachts noch viele alte Steine angeguckt, am nächsten Tag Kurs nach Süden. Immer auf der Flucht vor dem Regen, der uns auch hier zu verfolgen schien.
Scheinbar war Nebensaison, Parkplatz genau vorm Hotel mitten in Rom:
Nachts wieder umhergestromert und alte Steine begutachtet, dabei komplett abgesoffen, man hätte eine Schwimmbrille als Fußgänger gebraucht.
Der nächste Tag war ein kompletter Tag voller alter Steine: Pantheon, unzählige Kathedralen, Forum Romanum usw. Dabei natürlich noch einmal abgesoffen.
Fahrt am Tiber entlang:
Nach einer Stippvisite im Vatikan Kurs auf Neapel:
Auch hier nachts vom Regen verfolgt, das Regenradar zeigte immer einen Sturm genau über unserer Position an.
Stadtverkehr in Neapel am nächsten Morgen, da ging mir das Herz auf: Keine Regeln, gefahren wird wo Platz ist mit viel Gas und viel Hupe, alle entspannt.
In Pompeii haben wir uns wieder den halben Tag extrem viele alte Steine angesehen, danach sind wir die Amalfiküste entlang:
Die in den Berg gehauene Straße bildet eine herrliche Szenerie, das einzig nervige waren die ewig bremsenden deutschen Kennzeichen vor einem.
Es wurde spät, weiter nach Süden:
In Villapiana Scalo fanden wir eine günstige Unterkunft mit Restaurant dran, Englisch konnte keiner, aber Bier und Pizza lässt sich in Italien immer easy bestellen.
Am nächsten Tag fuhren wir ziellos durch den Nationalpark Sila:
Danach so langsam Kurs auf Brindisi, Nachts ging schließlich unsere Fähre nach Korfu
Zusammenkunft mit dem Schwesterschiff, die waren wegen einiger Zwischenfälle erst 2 Tage später losgefahren und hatten die gleiche Fähre gebucht:
An Bord bei Grimaldi Lines:
Auf Korfu angekommen fuhren wir an einen Strand und schliefen erstmal eine Runde (Auf der Fähre war daran nicht zu denken, die Klimaanlage war auf "Eisfach" gestellt)
Mittags konnten wir in die Unterkunft, die restlichen 8 Leute kamen um 17 Uhr am Flughafen an. Die hatten sich noch zusätzlich 2 Mietwagen gebucht (Hyundai i30 oder sowas seelenloses), somit hatten wir 4 Autos zur Verfügung für Tagestouren aller Art und genug Kofferraum zum Bier holen.
Es wurde 10 Tage massivst getrunken und geplanscht, interessanterweise ohne Verletzte.
Korfu ist ganz nett, zum Fahren aber nicht so das Wahre. Die Touristen fahren alle extrem langsam, zusätzlich kommt man sich mit seinem großen Interkontinentaldiesel etwas deplatziert auf dieser Insel vor.
Nicht weil die Insel klein ist, sondern weil alles so klein strukturiert ist. Über 100 bin ich dort zu keinem Zeitpunkt gefahren, über 80 war allgemein selten.
Die meisten Einheimischen fahren Geländewagen oder Kleinwagen:
Auf der Insel habe ich dann auch die 400.000 km geknackt:
Zur Feier des Tages wurde ein "Fix Hellas"-Dosenbier aufgekracht und ein Schluck über die Motorhaube gegossen. Der Daimler schnurrte zufrieden ob der fast 250.000 km in fast genau 7 Jahren, die ich mit ihm gefahren bin.
Eine der nagelneuen glanzgedrehten Felgen zerkratzte ich mir leider bei einem Ausweichmanöver an einer Klippe.
Nach 10 Tagen Lotterleben traten wir die Rückreise an, mein Beifahrer aus Italien hatte natürlich auch kein Flugticket und kam mit.
Fährtickets hatten wir auch nicht, wir hielten um viertel vor 9 mit quietschenden Reifen im Hafen, ergatterten noch Tickets für die 9 Uhr-Fähre nach Igoumenitsa und rollten als Letze in den Bauch des Schiffs.
Die Fahrt lief wie geschmiert, alle Autobahnen waren wegen der Regenkatastrophe in Griechenland mautfrei.
An der Grenze zu Mazedonien standen wir leider 3 Stunden, alle weiteren Grenzen waren nicht der Rede wert.
2 kleine Nickerchen je 2 Stunden hielt ich auf dem Fahrersitz ab, ansonsten fuhr ich die 2550km durch.
Insgesamt waren es wieder 6.385,7 km ohne das geringste Problem.